BMWi-Studie: Wie steht es um den deutschen Mittelstand?

Erfolgsmodell? Lange Zeit galt der deutsche Mittelstand als Musterbeispiel wirtschaftlicher Tätigkeit. Über 58 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland sind in mittelständischen Unternehmen. Doch hat sich das Modell bewährt? Wie wirken sich Digitalisierung, Flüchtlingskrise, demografischer Wandel und andere Situationen auf das sogenannte Rückgrat der deutschen Wirtschaft aus?

99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind mittelständische und vier von fünf KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) investieren seit einigen Jahren aktiv in die Digitalisierung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (kurz BMWi) hat hierzu ein Dossier herausgebracht. Auf der Facebookseite des Ministeriums heißt es in Kurzform:

Was steht im Dossier?

Es gibt viele Verweise und Links auf bestehende Projekte, Accelatoren und Kooperationen. Der Fachkräftemangel wird betont; gleichzeitig wird aber die starke Wirtschaft hervorgehoben. Viel Neues gibt es also eigentlich nicht. Viele bekannte Zahlen und Aufrufe. Spannend sind die Zahlen für das große Ganze aber dennoch.

Der Mittelstand erwirtschaftet ein Drittel der deutschen Wirtschaftskraft

Der Mittelstand macht fast zwei Drittel der Arbeitsplätze aus und erwirtschaftet 35,3 Prozent des Gesamtumsatzes in Deutschland.

International wird der Mittelstand immer wieder als Rückgrat des deutschen Wirtschaftserfolgs analysiert:

Im Umkehrschluss bedeuten die Zahlen aber auch: Großunternehmen und Konzerne beschäftigen ein Drittel der Arbeitnehmer und erwirtschaften fast zwei Drittel des Gesamtumsatzes in Deutschland. Dabei sollte aber auch bedacht, dass KMUs und der Mittelstand alles von einem einzigen Mitarbeiter oder Unternehmer bis 100 oder 200 Angestellten meinen kann.

„Was alle mittelständischen Unternehmen eint, ist eine Unternehmenskultur, in der Eigentum und Leitung in einer Hand liegen – und damit auch Verantwortung und Risiko.“

Mittelstand hat keine wirkliche Definition. Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn zählt bspw. auch Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten oder mehr als 50 Millionen Euro Umsatz zum Mittelstand oder Familienunternehmen.

Wichtig ist hier, dass bis zu zwei natürliche Personen oder ihre Familienangehörigen (direkt oder indirekt) mindestens 50 % der Anteile des Unternehmens halten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (sog. KfW-Bank) sieht hingegen auch Unternehmen bis zu einem Jahresumsatz von 500 Millionen Euro ggf. als Mittelstand an.

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