„Alexa, warum sollten Online-Händler aus Mitteldeutschland auf Amazon setzen?“

Der Online-Handel ist ein riesiges Geschäft, das in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird. Insbesondere für Unternehmen, die ihren Sitz in strukturschwächeren Regionen haben, bietet der Verkauf über das Internet riesige Chancen. Dort ist es schließlich möglich, mit geringem Aufwand Kunden auf der ganzen Welt auf seine Produkte aufmerksam zu machen und per Paketdienst Waren dorthin zu versenden, wo der Käufer sitzt.

Die Schattenseite des Onlinehandels ist ebenso offensichtlich: Wer sich mit seinem Angebot ins Internet begibt, konkurriert auch mit Anbietern aus der ganzen Welt. Immer gibt es irgendwo eine Firma, die ein ähnliches Produkt günstiger verkauft oder eine noch bessere Idee hat.

Den Kunden erreichen

Der Konkurrenzkampf im Internet ist mindestens genauso groß wie im stationären Handel. Dennoch sollten Händler die Chancen, die sich durch den Onlinehandel bieten, nicht ungenutzt lassen. Ganz gleich, um welche Art von Produkt es sich handelt, kann es online gewinnbringend vermarktet werden. Doch wie erreicht man die Kunden?

Wer sich dafür entscheidet, seine Produkte im Internet anzubieten, sollte alle Register des Marketings ziehen, um Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Zur Kundenbindung empfiehlt sich noch immer das klassische E-Mail-Marketing. Macht man seine Stammkunden auf Aktionen aufmerksam und informiert sie regelmäßig über Neuigkeiten, fühlen sie sich dem Unternehmen in besonderem Maße verbunden. Um den eigenen Webshop zu promoten, ist es wichtig, ein gutes Suchmaschinenmarketing zu betreiben. Kunden, die nach einem bestimmten Produkt suchen, starten mit ihrer Recherche bei Google. Nur wer mit seinem Shop auf der ersten Seite der Trefferliste landet, hat überhaupt eine realistische Chance, zu verkaufen.

Eine echte Alternative oder Ergänzung zum eigenen, professionellen Webshop ist der Verkauf über Amazon. Amazon ist ein echter Onlineriese. Wer im Internet Preise vergleicht, beginnt seine Suche in aller Regel hier.

Amazon-Verkäufer werden

Es klingt wie ein Traum: Als kleiner Händler aus Mitteldeutschland über Amazon Millionen von Kunden erreichen, seine Umsätze schon nach kürzester Zeit hauptsächlich über die Plattform machen, vom guten Namen des sicheren Onlineverkäufers profitieren und den Lagerbestand ganz unkompliziert verwalten. Dieser Traum kann durchaus wahr werden, wenn man sich vor dem Start als Amazon-Verkäufer gut darüber informiert, wie man sich auf der Plattform richtig vermarktet und es schafft, mit seinem Angebot auf der Bestseller-Liste zu landen.

Amazons Infrastruktur als Hauptargument

Es gibt eine gut funktionierende Website, Apps und mit Alexa sogar einen eigenen Sprach- bzw. Einkaufsassistenten: Amazon ist ein sehr präsentes Unternehmen mit exzellenter Infrastruktur. In so gut wie jedem Land dieser Welt hat das Unternehmen Lager oder Außenstellen.

Doch besonders die Wahrnehmung von Amazons Sprachassistenten kommt dem Unternehmen zu gute: Amazon Echo bzw. Amazon Dot und damit der Assistent Alexa sind inzwischen in Millionen Haushalten in den Vereinigten Staaten.

In Deutschland sind die Geräte seit Oktober 2016 verfügbar und sind bereits unzählige Male über den Ladentisch gegangen. Analysten des Statista Digital Market Outlooks haben vor etwa einem Jahr erfragt, wie die Deutschen zu Alexa stehen:

  • Demnach sagen 42 Prozent der Befragten, dass die Idee hinter Amazon Echo insgesamt attraktiv ist. Mehr als zwei Drittel finden das Konzept innovativ und das Design gelungen.
  • Von der Nützlichkeit ist dagegen nur etwas weniger als die Hälfte überzeugt.
  • Und wie ist es mit dem Preis? Das Standardmodell kostet rund 180 Euro. Für 36 Prozent der Befragten ist das akzeptabel.

Damit ist Alexa bereits stark integriert in vielen Häusern. Amazons Infrastruktur wird somit in vielen Heimen bereits genutzt oder freiwillig installiert. Das bietet auch und insbesondere für Händler spannende Möglichkeiten. Amazon Echo hat sogenannte Alexa Skills programmiert, mit denen Alexa bestimmte Befehle ausführen kann.

Rechtsgrundlagen

Wer auf Amazon verkaufen möchte, muss sich an bestimmte Richtlinien halten, um die Bedingungen, die die Plattform an die Verkäufer stellt, zu erfüllen. Hierzu gehört unter anderem die Vorlage einer gesetzeskonformen Konformitätserklärung gemäß der CE-Richtlinien. Ist diese erst einmal erfolgreich erstellt, ist eine der ersten Hürden auf dem Weg zum erfolgreichen Online-Handel bereits genommen.

Amazon FBA: Den Logistiker überspringen

Fulfillment by Amazon (FBA) ist ein Service, der die Bestellabwicklung, Lager und Lieferdienste von Amazon gegen eine Gebühr nutzbar macht. Händler können damit Bestellungen auf ihrer eigenen Website entgegennehmen und durch Amazon ausführen lassen.

Michael vom Sidepreneur-Blog hat das ganze mal getestet und berichtet von seinen Erfahrungen im hauseigenen Podcast:

Die meiste Zeit geht drauf beim Einrichten. Einen Shop hochzuziehen ist erstmal eine ziemliche Anstrengung. Das operative Tagesgeschäft geht dann wesentlich flinker weg.

Fazit: Amazon sollte strategisch genutzt werden – Vorsicht vor Abhängigmachen

Der Branchenriese lässt sich einfach nicht umgehen. Egal also ob als Händler bei der Sellercentral oder Amazon als Logistiker via FBA: Als Einzel- oder Kleinhändler schadet es nicht, den Branchenriesen durchaus für die eigenen Zwecke einzuspannen.

Unsere Empfehlung: Amazon leistet gute Arbeit. Suchen Sie sich immer auch eine Alternative. Denn sich mit Amazon zu verbinden bedeutet auch sich davon zu einem Teil abhängig zu machen.